ACV fordert Verbraucherinteressen im Fokus des Diesel-Gipfels

Am Mittwoch empfangen Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) und Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) Politiker und Vertreter der Autoindustrie in Berlin, um eine Lösung für saubere Dieselautos zu finden, so dass keine Fahrverbote nötig sind.

Vor dem Diesel-Gipfel erneuert der ACV Automobil-Club Verkehr seine Forderungen:

• Es müssen Nachrüstmöglichkeiten für Verbraucher betroffener Euro-5 und Euro-6-Fahrzeuge beschlossen werden, so dass diese Diesel-Pkws künftig die Euro-6-Grenzwerte im realen Fahrbetrieb einhalten.

• Eine neue Motorsoftware aufzuspielen reicht nicht aus. Wirksame Abgasnachbesserungen zur Reduktion von Stickoxiden müssen durch den Einbau einer SCR-Abgasreinigungstechnik erfolgen.

• Der Verbraucher darf nicht mit den Kosten für notwendige Nachrüstungen belastet werden. Stattdessen muss die volle Kostenübernahme der Nachrüstungslösungen durch die Hersteller garantieret werden.

• Neue Diesel-Pkw dürfen künftig nur dann für den Straßenverkehr zugelassen werden, wenn sie die Grenzwerte für Luftschadstoffe im Realbetrieb einhalten.

• Das deutsche Rechtssystem muss zukünftig Sammelklagen zulassen, an denen sich mehrere Autofahrer beteiligen können. Nur so wird Verbrauchern endlich die Machtlosigkeit im Abgasskandal gegen die Autoindustrie genommen.

Lars Wagener, Vorsitzender der ACV Geschäftsleitung:

„Die aktuelle übertriebene Forderung nach Fahrverboten für Dieselfahrzeuge ist die falsche Antwort auf die Frage nach sauberer Luft. Effektive Nachrüstungen und ein langfristiger Plan für den Diesel, auf den sich der Verbraucher einstellen kann, müssen auf den Tisch.
Der Wertverlust ihres Fahrzeugs und Fahrverbote träfen einen Großteil der Dieselfahrer ins Mark. Der Verbraucher darf nicht durch die große Nähe zwischen Autoindustrie und Politik der letzten Jahrzehnte bestraft werden. Dieser unglücklichen Beziehung muss auf dem Diesel-Gipfel ein Ende gesetzt werden. Nur wenn der Bundesverkehrsminister saubere Diesel und kostenneutrale Nachrüstlösungen betroffener Fahrzeuge durchsetzt, können er und die Hersteller das Vertrauen der Autofahrer zurückgewinnen.“