Umzug mit dem eigenen Auto – 7 Tipps, damit alles reibungslos klappt

Paar lädt Umzugskartons und lange Holzlatten in den Kofferraum eines Autos, während sie gemeinsam den Umzug vorbereiten.

Die Kartons stapeln sich, die Matratze lehnt an der Wand und der Zeitplan ist eng. Ein Transporter wäre praktisch, sprengt aber das Budget. Also muss das eigene Auto herhalten. Doch wie viel passt wirklich hinein, wo darf ich parken und darf beim Umzug eigentlich jeder mit meinem Auto fahren? Unsere 7 Tipps zeigen, wie der Umzug mit dem Auto sicher und entspannt gelingt.

1. Gute Planung: So passt Ihr Umzug ins Auto

1. Gute Planung: So passt Ihr Umzug ins Auto

Bevor Kartons ins Auto geladen werden, lohnt sich ein realistischer Blick auf Umfang und Aufwand. Viele unterschätzen, wie schnell aus einem kleinen Umzug mehrere Fahrten werden und wie sehr Zeit, Sprit und Nerven darunter leiden.

  • Volumen prüfen: In einen Kleinwagen passen meist nur 3 bis 4 Standardkartons, in einen Kombi etwa 8 bis 10. Für eine Wohnung mit 15 bis 20 Kartons plus Möbel sind also mehrere Touren nötig.
  • Zuladung beachten: Im Fahrzeugschein steht die erlaubte Zuladung (Gesamtgewicht minus Leergewicht). Schon ein Bücherkarton wiegt bis zu 20 Kilo, deshalb besser auf mehrere Fahrten verteilen.
  • Sperrige Möbel messen: Lattenrost, Regal oder Schreibtisch passen oft nicht in kleinere Autos. Vorher Maß nehmen verhindert böse Überraschungen.

Gut vorbereitet mit dem ACV

Trotz guter Planung kann unterwegs immer etwas schiefgehen: ein platter Reifen, eine leere Batterie oder eine kleine Panne auf dem Weg. Mit der ACV Pannenhilfe sind Sie jederzeit abgesichert und kommen stressfrei in Ihr neues Zuhause.

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2. Parkplatz sichern: So steht Ihr Wagen am Umzugstag richtig

2. Parkplatz sichern: So steht Ihr Wagen am Umzugstag richtig

Ein Parkplatz direkt vor der Haustür ist beim Umzug Gold wert. Kurze Wege sparen Zeit, Kraft und Nerven. Wer schon einmal mit schweren Kartons drei Straßenecken weit gelaufen ist, weiß, wie schnell die Stimmung kippen kann. Deshalb gilt: Kümmern Sie sich frühzeitig um Stellplätze.

  • Frühzeitig planen:
    Manchmal reicht es, wenn eigene Autos oder die der Helfer die gewünschten Plätze freihalten. Das ist erlaubt, aber keine Garantie – sobald die Lücke frei wird, darf jeder dort parken.
  • Offizielles Halteverbot beantragen:
    Zuverlässiger ist eine genehmigte Halteverbotszone beim Ordnungs- oder Straßenverkehrsamt. Die Kosten liegen meist zwischen 20 und 50 Euro, hinzu kommen Schildermiete und gegebenenfalls Aufstellservice. Wichtig: rechtzeitig beantragen (etwa zwei Wochen vorher) und die Schilder ein paar Tage vor dem Umzugstag aufstellen, damit Anwohner informiert sind.
  • Keine improvisierten Absperrungen:
    Stühle, Mülltonnen oder Klebeband gelten als Verkehrsbehinderung und sind nicht erlaubt. Im schlimmsten Fall drohen Bußgeld oder eine Entfernung durch das Ordnungsamt.
Praxis-Check

Darf man "kurz" mit Warnblinker stehenbleiben?

Nein. Der Warnblinker ist nur bei einer Panne oder Gefahr erlaubt. Zum Be und Entladen darf er nicht genutzt werden. Und auch „kurz“ in zweiter Reihe zu halten ist nicht erlaubt, weil dort fast immer andere Verkehrsteilnehmer behindert werden.

3. Richtig packen: So bleibt im Auto alles heil

3. Richtig packen: So bleibt im Auto alles heil

Wer Kartons und Möbel im Auto geschickt verstaut, spart Platz und sorgt dafür, dass unterwegs nichts verrutscht oder kaputtgeht. Zerlegen Sie Möbel soweit wie möglich, stapeln Sie schwere Kartons nach unten und füllen Sie Lücken mit Decken oder Kissen. Knifflig wird es bei Dingen, die nicht in Kartons passen oder schnell Schaden nehmen:

  • Spiegel, Bilder und Glasplatten: Sehr bruchanfällig. Verpacken Sie sie in Decken oder Pappe und transportieren Sie sie aufrecht, nicht liegend.
  • Pflanzen: Fixieren Sie Töpfe in stabilen Kisten oder transportieren Sie kleinere Pflanzen im Fußraum. Bei Frost mit Decken schützen und große Exemplare mit Vlies zusammenbinden.
  • Elektronik (TV, Monitore): Am besten im Originalkarton, alternativ dick einwickeln und ebenfalls aufrecht transportieren.
  • Matratzen und Lattenroste: Messen Sie vorher nach, ob die Teile ins Auto passen. Wenn nicht, helfen ein Dachgepäckträger oder ein Anhänger. Wichtig: Immer gut verzurren und Sichtfeld freihalten.
  • Kühlschrank: Abtauen und trocknen lassen. Türen sichern und stehend transportieren, damit kein Öl in die Kühlleitungen läuft. Große Modelle passen nur in einen Transporter oder Anhänger.

4. Vorschriften beachten: Was die Straßenverkehrsordnung erlaubt

4. Vorschriften beachten: Was die Straßenverkehrsordnung erlaubt

Auch wenn es nur ein kleiner Umzug ist: Mit vollgepacktem Auto gelten die gleichen Regeln wie für jeden Transporter.

 

Das ist wichtig:

  • Ladung sichern: Laut § 22 der Straßenverkehrsordnung (StVO) muss die Ladung so gesichert sein, dass sie weder verrutscht noch herunterfallen kann und das Sichtfeld frei bleibt. Lose Kartons oder Möbelstücke im Kofferraum sind tabu. Verwenden Sie Spanngurte, Decken oder rutschfeste Unterlagen, um schwere Gegenstände zu fixieren.
  • Maße beachten: Mit Ladung darf das Auto höchstens 2,55 Meter breit und 4 Meter hoch sein. Nach hinten ist bis zu 1 Meter Überstand erlaubt. Bei Fahrten bis 100 Kilometer darf die Ladung bis zu 3 Meter herausragen - dann aber gut sichtbar mit einer roten Fahne oder einem roten Tuch gekennzeichnet.

Wer diese Regeln missachtet, riskiert nicht nur gefährliche Situationen im Straßenverkehr, sondern auch Bußgelder ab 35 Euro – bei Gefährdung oder Unfall deutlich mehr.

5. Sicher fahren: Mit voller Ladung ruhig und kontrolliert unterwegs

5. Sicher fahren: Mit voller Ladung ruhig und kontrolliert unterwegs

Ein vollgepacktes Auto reagiert anders als im Alltag. Das zusätzliche Gewicht verlängert den Bremsweg und verändert die Straßenlage – besonders in Kurven oder bei Ausweichmanövern. 

Um sicher ans Ziel zu kommen, sollten Sie gerade an einem langen Umzugstag auf Folgendes achten:

  • Vorausschauend fahren: Mehr Abstand halten, langsamer in Kurven und rechtzeitig bremsen.
  • Technik prüfen: Reifendruck leicht erhöhen (meist +0,2 bis +0,3 bar) und Scheinwerfer etwas tiefer stellen, um Blendung zu vermeiden.
  • Pausen machen: Bei mehreren Fahrten regelmäßig kurze Stopps einlegen, um Konzentration und Reaktionsvermögen zu behalten.

Ihr Plan B für unterwegs

Ein Umzug ist stressig genug und meist läuft nicht alles nach Plan. Damit Sie sich im Ernstfall nicht auch noch mit einer Panne oder einem liegengebliebenen Auto ärgern müssen, steht Ihnen der ACV mit schneller Unterstützung zur Seite.

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6. Kosten im Blick: Wann sich der Umzug mit dem Auto lohnt

6. Kosten im Blick: Wann sich der Umzug mit dem Auto lohnt

Ein Umzug mit dem eigenen Auto wirkt auf den ersten Blick kostenlos – doch auch hier entstehen Ausgaben, die sich schnell summieren.

 

Damit sollten Sie rechnen:

  • Spritkosten: Mehrere Fahrten erhöhen den Verbrauch deutlich.
  • Verschleiß: Reifen, Bremsen und Kupplung werden stärker beansprucht, wenn das Auto ständig voll beladen ist.
  • Zusatzkosten: Gebühren für eine Halteverbotszone, Parktickets oder Material wie Kartons und Spanngurte.

Tipp: Vergleichen Sie rechtzeitig. Wenn Sie mehr als fünf oder sechs Fahrten brauchen oder sperrige Möbel ohnehin nicht ins Auto passen, kann ein kleiner Transporter unterm Strich günstiger sein. Viele Anbieter vermieten Fahrzeuge schon ab etwa 50 bis 100 Euro pro Tag.

7. Versicherung prüfen: Wenn Freunde ans Steuer gehen

7. Versicherung prüfen: Wenn Freunde ans Steuer gehen

Beim Umzug helfen oft Freunde oder Familie – und manchmal wird spontan das Auto getauscht. Doch was gilt, wenn Ihr Kumpel beim Baumarkt einen Poller touchiert oder Sie beim Einladen den Kombi des Schwiegervaters zerkratzen?

  • Autoversicherung: Versichert ist nur der im Vertrag eingetragene Fahrerkreis. Nicht eingetragene Fahrer sind grundsätzlich nicht mitversichert. Die Kfz-Haftpflicht zahlt zwar bei Schäden an Dritten, kann vom Fahrzeughalter aber im Nachhinein Geld zurückfordern oder den Beitrag erhöhen. Wer sicher gehen möchte, kann den Fahrerkreis für einzelne Anlässe kurzfristig erweitern.
  • Haftpflicht oder Vollkasko: Die Haftpflicht deckt nur Schäden bei Dritten ab. Für eigene Schäden ist eine Vollkaskoversicherung nötig, meist mit Selbstbeteiligung.
  • Gefälligkeitsschäden: Wenn beim Helfen Kratzer oder Dellen entstehen, kann die private Haftpflichtversicherung des Helfers zahlen – auch ohne besondere „Gefälligkeitsklausel“. Voraussetzung ist, dass solche Schäden im Tarif mitversichert sind und keine grobe Fahrlässigkeit vorliegt.

Tipp: Klären Sie vor dem Umzug, wer das Auto fährt, und erweitern Sie gegebenenfalls den Versicherungsschutz für diesen Tag. Gute Planung und klare Absprachen schaffen Sicherheit und vermeiden böse Überraschungen.

► Das Wichtigste auf einen Blick

Wie viel passt in mein Auto beim Umzug?

Die zulässige Zuladung steht im Fahrzeugschein. In einen Kleinwagen passen meist 3 bis 4, in einen Kombi rund 8 bis 10 Umzugskartons. 

Wie bekomme ich beim Umzug einen Parkplatz vor der Haustür?

Am besten etwa zwei Wochen vorher beim Ordnungsamt eine Halteverbotszone beantragen. Das kostet je nach Stadt rund 20 bis 50 Euro plus Schildermiete und gegebenenfalls Aufstellservice.

Wie sichere ich beim Umzug die Ladung richtig im Auto?

Mit Spanngurten, Decken und rutschfesten Matten. Alles muss so gesichert sein, dass nichts verrutscht oder herausfällt. Nach hinten darf die Ladung maximal 1 Meter überstehen, mit roter Fahne kurzzeitig bis 3 Meter.

Ab wann lohnt sich ein Miettransporter für den Umzug?

Wenn mehr als fünf Fahrten nötig sind oder sperrige Möbel transportiert werden. Ein kleiner Transporter ist oft günstiger, spart Zeit und schont das eigene Auto.

Dürfen Freunde oder Familie beim Umzug mein Auto fahren?

Nur, wenn sie im Vertrag eingetragen sind. Sonst drohen Nachzahlungen oder eine Rückstufung. Der Fahrerkreis lässt sich für den Umzug meist kurzfristig online oder telefonisch beim Versicherer erweitern.

„Orangefarbener Abschleppwagen transportiert ein Auto auf einer Landstraße, unten links ist das KLUGO-Logo eingeblendet.“

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