Rot oder Schwarz? Worauf es beim Starthilfekabel ankommt
Wenn die Batterie Ihres Fahrzeugs leer ist und das Auto nicht anspringt, kann ein Starthilfekabel eine große Hilfe sein. Mit ihm lässt sich der leere Akku überbrücken und Strom von einem Spenderfahrzeug beziehen. Besonderes Werkzeug oder Expertenwissen sind dafür nicht nötig. Wichtig ist allerdings das richtige Anschließen an die Autobatterie sowie die Qualität des Starthilfekabels selbst.
Was ist ein Starthilfekabel?

Das Überbrückungskabel besteht im Prinzip aus zwei elektrischen Leitungen, die nach außen hin isoliert sind. Damit man die Leitungen voneinander unterscheiden kann, haben sie unterschiedliche Farben, in der Regel Rot und Schwarz.
Im Inneren bestehen die Kabel meist aus Kupfer, alternativ aber auch aus kupferbeschichtetem Aluminium.
Starthilfekabel kaufen: Das sollten Sie berücksichtigen
Beim Kauf eines Starthilfekabels müssen Sie vor allem darauf achten, dass es eine ausreichende Länge von drei bis vier Metern und auch den richtigen Querschnitt hat. Günstige Modelle mit 16 Quadratmillimetern eignen sich allenfalls für kleine Ottomotoren. Besser sind vor allem für Diesel 25 Quadratmillimeter oder bei großvolumigen Motoren sogar 35 Quadratmillimeter. Ist der Kern nicht aus Kupfer, sondern aus Aluminium, sind jeweils noch größere Querschnitte ratsam.
Wer sich nicht sicher ist, welches Kabel er benötigt, schaut in der Bedienungsanleitung des Fahrzeugs nach. Auch auf der Verpackung der Kabels sind meist Hinweise zu finden, für welche Motoren es sich eignet. In der Regel wird ein maximaler Hubraumwerte angegeben, jeweils für Diesel und Benziner. Wer den Hubraum seines Autos nicht kennt, findet ihn im Fahrzeugschein („Zulassungsbescheinigung Teil II“) in der Zeile P.1. Direkt daneben findet sich die Kraftstoffart.
Tipp: Starthilfekabel richtig anschließen
Damit die Starthilfe gelingt, müssen Autofahrer beim Anschließen des Starthilfekabels die richtige Reihenfolge beachten, um die Elektrik des Autos und die Batterie nicht zu beschädigen.
Beginnen Sie immer mit dem roten Kabel und schließen Sie es zuerst an den Pluspol der vollen und dann an den Pluspol der leeren Batterie an.
Dann wird das schwarze Kabel angeschlossen, zuerst an den Minuspol der vollen Batterie, dann an einen Massepunkt, also ein Metallteil im Motorraum des leeren Fahrzeugs.
Nach der geglückten Starthilfe müssen zunächst einige elektrische Verbraucher eingeschaltet werden, um schädliche Spannungsspitzen zu vermeiden. Erst dann können die Kabel gelöst werden, zuerst das schwarze, dann das rote.
Anschieben - Alternative zum Starthilfekabel?

Früher sah man die Starthilfe durch Muskelkraft relativ häufig. Heute ist das Anschieben zumindest bei neueren Autos jedoch keine Option mehr. Im ungünstigsten Fall kann unverbrannter Kraftstoff in den Katalysator gelangen und diesen schwer beschädigen, es kann aber auch zu Schäden an der Kupplung kommen.
Im Zweifel lohnt sich ein Blick in die Bedienungsanleitung der Fahrzeugs; wird dort das Anschieben nicht ausdrücklich erwähnt, sollten Sie davon eher Abstand nehmen.
Ist das manuelle Anschieben tatsächlich eine Option, geht man wie folgt vor:
- Schalten Sie alle im Fahrzeug befindlichen Verbraucher aus
- Kuppeln Sie Ihren Wagen in den 2. oder 3. Gang aus
- Nun wird die Zündung eingeschaltet
- Anschieben des Fahrzeugs, bis 10 km/h erreicht sind
- Schließen Sie nun die Kupplung ein und geben gleichzeitig Gas
Aber Achtung: Beim Anschieben darf das Lenkradschloss nicht eingerastet sein. Zudem muss bedacht werden, dass Bremskraftverstärker und Servopumpe der Lenkung bei ausgeschaltetem Motor nicht zur Verfügung stehen.
Das Anschieben ist selbst bei Fahrzeugen, bei denen es funktioniert, nur eine Notoption. Besser ist in jedem Fall die Starthilfe per Überbrückungskabel. Ist kein Spenderfahrzeug in der Nähe, hilft ein Pannendienst oder auch ein herbeigerufener und dafür bezahlter Taxifahrer. Alternativ sind im Handel Starthilfegeräte mit eigenem Akku erhältlich, mit denen beim Überbrücken auf ein Spenderauto verzichtet werden kann.
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