Erste Tour mit dem Wohnmobil: Was Camping-Anfänger wissen sollten

Camping bleibt in Deutschland im Trend: 2024 zählten deutsche Campingplätze rund 43 Millionen Übernachtungen – das dritte Rekordjahr in Folge. Doch mit der steigenden Zahl an Camping-Neulingen wächst auch das Risiko für Pannen und Unfälle. Gerade beim Fahren mit dem Wohnmobil führen fehlende Fahrpraxis und mangelnde Fahrzeugkenntnisse häufig zu Problemen. Eine gute Vorbereitung, ein gründlicher Wohnmobil-Check und ein sicheres Fahrverhalten sind deshalb entscheidend, um entspannt ans Ziel zu kommen.
Sicher beladen: So bleibt das Wohnmobil stabil und fahrbereit
Eine falsche oder zu schwere Beladung kann die Fahrstabilität Ihres Wohnmobils erheblich beeinträchtigen. Überladene Fahrzeuge haben einen verlängerten Bremsweg und kippen bei plötzlichen Ausweichmanövern leichter. Um dies zu vermeiden, sollten Sie das zulässige Gesamtgewicht Ihres Wohnmobils kennen. Es ist in der Zulassungsbescheinigung Teil I unter Punkt F.1 vermerkt.
Vor der Abfahrt empfiehlt es sich, das Fahrzeug an einer öffentlichen Waage wiegen zu lassen. Schwere Gegenstände sollten tief und nahe an den Achsen verstaut, leichtes Gepäck oben untergebracht und alles sicher fixiert werden. Auch zusätzliche Anbauten wie Markisen oder Fahrradträger müssen in die Zuladung einkalkuliert werden. Eine Überladung kann nicht nur die Fahrsicherheit beeinträchtigen, sondern auch Bußgelder und Punkte in Flensburg nach sich ziehen.
Strafzettel wegen Überladung? Der ACV hilft mit juristischem Rat!
Ob Überschreitung des zulässigen Gesamtgewichts, Geschwindigkeitsverstoß oder entstandene Schäden beim Rangieren des Wohnwagens – als ACV-Mitglied profitieren Sie von einer kostenfreien telefonischen Erstberatung durch unsere Partnerkanzlei KLUGO.
Trägersysteme nutzen: Fahrräder und Dachgepäck richtig transportieren

Beim Transport von Fahrrädern und anderem Gepäck auf Trägern ist besondere Sorgfalt gefragt. E-Bikes sind schwerer als herkömmliche Räder und können die Tragfähigkeit eines Trägers schnell überschreiten. Achten Sie darauf, die zulässigen Lasten von Heck- und Dachträgern sowie der Anhängerkupplung nicht zu überschreiten. Entfernen Sie bei Bedarf die Akkus der E-Bikes und verstauen Sie diese sicher im Fahrzeug. Kontrollieren Sie regelmäßig die Befestigungen, um Schäden durch gelockerte Schrauben zu vermeiden.
Wichtig: Bei Heckträgern müssen Kennzeichen und Rückleuchten gut sichtbar bleiben. Dachträger verändern die Gesamthöhe des Fahrzeugs – notieren Sie die neue Höhe am besten im Cockpit, um Kollisionen mit Brücken oder Unterführungen zu vermeiden.
Fahrzeugmaße beachten: Höhe, Breite und Länge im Blick behalten
Viele Schäden entstehen, weil die tatsächlichen Maße des Wohnmobils unterschätzt werden – besonders bei Mietfahrzeugen oder durch nachträglich montierte Zubehörteile wie Solarpanels oder Dachboxen. Notieren Sie die tatsächliche Höhe, Breite und Länge inklusive aller Anbauten gut sichtbar im Cockpit.
Nutzen Sie spezielle Wohnmobil-Navigationsgeräte oder Apps, die Durchfahrtshöhen, Gewichtsbeschränkungen und enge Straßen berücksichtigen. Achten Sie dabei auf regelmäßige Updates, damit neue Verkehrsänderungen erfasst sind.
Gerade in historischen Ortskernen oder ländlichen Regionen mit engen Straßen – wie sie in vielen beliebten Urlaubsorten im europäischen Ausland vorkommen – zahlt sich eine vorausschauende Routenplanung besonders aus.
Reifen prüfen: Druck, Alter und Traglast regelmäßig kontrollieren
Wohnmobilreifen tragen oft schwere Lasten und werden durch lange Standzeiten besonders beansprucht. Ein zu niedriger Reifendruck erhöht die Gefahr von Reifenplatzern erheblich. Passen Sie den Luftdruck stets an die aktuelle Beladung an und prüfen Sie ihn vor jeder längeren Fahrt – auch das Reserverad sollte dabei nicht vergessen werden.
Auch das Alter der Reifen spielt eine wichtige Rolle: Spätestens nach sechs Jahren sollten sie ersetzt werden – auch wenn das Profil noch gut aussieht. Risse oder Verformungen an der Reifenflanke sind Warnsignale, die einen sofortigen Wechsel erfordern.
Achten Sie beim Neukauf auf spezielle Campingreifen (Kennzeichnung "CP"), die besser für hohe Belastungen und wechselnde Fahrzustände ausgelegt sind.
Richtig tanken: So vermeiden Sie Verwechslungen an der Zapfsäule

Besonders bei Mietfahrzeugen kann es schnell zu einer gefährlichen Verwechslung an der Zapfsäule kommen. Diesel statt Benzin – oder umgekehrt – führt oft zu teuren Motorschäden. Kontrollieren Sie vor dem Tanken immer den Kraftstofftyp in den Fahrzeugpapieren und auf dem Tankdeckel. Eine eindeutige Kennzeichnung des Einfüllstutzens – zum Beispiel durch farbige Aufkleber – kann zusätzlich helfen, Verwechslungen zu vermeiden.
Sollte es doch zu einer Fehlbetankung kommen, schalten Sie keinesfalls die Zündung ein. Kontaktieren Sie sofort den Pannendienst und versuchen Sie nicht, den Motor zu starten. In seltenen Fällen gelangt der Kraftstoff versehentlich sogar in den Frischwassertank – hier hilft nur eine vollständige, professionelle Reinigung.
Falsch getankt? Der ACV hilft schnell und unkompliziert!
Bei einer Falschbetankung organisieren wir eine Pannenhilfe vor Ort. Kann das Problem dort nicht behoben werden, sorgen wir für den Transport Ihres Fahrzeugs in die nächstgelegene Fachwerkstatt. Nur eine von vielen Leistungen für unsere Mitglieder.
Fahrverhalten anpassen: Wohnmobil sicher und entspannt steuern
Wohnmobile fahren sich ganz anders als Pkw: Sie reagieren träger, bremsen langsamer und sind windanfälliger. Ungeübte Fahrer sollten vor der ersten großen Reise unbedingt Probefahrten absolvieren, auf denen auch Rangieren, Rückwärtsfahren und das richtige Einschätzen der Fahrzeugmaße trainiert werden.
Spezielle Fahrsicherheitstrainings für Wohnmobile bieten zusätzliche Sicherheit und helfen, das Fahrverhalten in Extremsituationen wie Notbremsungen oder Seitenwind besser zu kontrollieren. Nutzen Sie Zusatzspiegel oder Rückfahrkameras, um tote Winkel besser einsehen zu können.
Rangieren üben: Engstellen meistern mit Überblick und Unterstützung
Rangierunfälle passieren schnell – vor allem auf engen Campingplätzen, bei schlechter Sicht oder nach langen Fahrten. Ein kurzer Kontrollgang um das Fahrzeug hilft, versteckte Hindernisse wie niedrige Pfosten, überhängende Äste oder unebene Bodenstellen frühzeitig zu erkennen.
Moderne Rückfahrkameras, Einparksensoren und Zusatzspiegel erleichtern das Manövrieren erheblich. Nutzen Sie die Hilfsmittel aktiv und prüfen Sie sie vor der Fahrt auf Funktion.
Lassen Sie sich bei kniffligen Rangiermanövern von einer zweiten Person einweisen. Klare Handzeichen oder Funkgeräte erleichtern dabei die Kommunikation und helfen, Schäden an Trittstufen, Fahrradträgern oder Aufbauten sicher zu vermeiden.
Camping ohne Sorgen? Mit dem ACV sind Sie bestens abgesichert!
Als Mitglied genießen Sie zuverlässige Pannenhilfe rund um die Uhr – für Wohnmobile, Anhänger und Zugfahrzeuge. Dazu kommen Rücktransportservice, Reiseschutz mit Krankenrücktransport und attraktive Rabatte bei über 2.500 Campingplätzen in Europa. Wer den Premium-Tarif wählt, profitiert zusätzlich vom Wunschwerkstatt-Service in Deutschland.
Erfahren Sie hier, wie Sie sorgenfrei und gut vorbereitet in Ihr nächstes Abenteuer starten können. So wird Ihre erste Reise im Wohnmobil nicht nur sicher, sondern auch richtig entspannt.