Autofahren in den Bergen: Das sollten Sie beachten
Ob auf dem Weg zur Skipiste, Wanderstrecke oder vielleicht auch nur als Zwischenetappe – starke Auf- und Abfahren sowie Kurven verlangen Autos und Ihnen als Fahrer eine Menge ab. Wir fassen für Sie die wichtigsten Tipps für die Fahrt im Gebirge zusammen.
Tipps für die Vorbereitung
Fahrten im Hochgebirge sind anspruchsvolle Strecken. Ist Ihr Auto dagegen ausgerüstet?
Machen Sie vor Reisebeginn einen Fahrzeugcheck in der Werkstatt, um den Zustand von Motor, der Bremsanlage und Reifen zu überprüfen. Auch ein Check-up von Öl und Kühlwasser ist zu empfehlen.
Je nach Jahreszeit, Witterungen und Anzahl der Höhenmeter kann es zu Schnee und Glätte kommen. Für einen sicheren Grip ist daher die Reifenwahl entscheidend. Achten Sie beim Fahrzeugcheck auch darauf, dass genügend Profil sowie Luftdruck vorhanden ist.
Nicht alle Straßen in den Bergen oder im Hochgebirge sind das ganze Jahr über geöffnet. Versichern Sie sich vor Reisebeginn, ob Ihre Strecke zur gewünschten Zeit befahrbar ist.
Informieren Sie sich vorab über die dortigen Lade- und Tankmöglichkeiten und berücksichtigen Sie diese in Ihrer Routenplanung. Denn gerade bergauf kommt es zu einem höheren Verbrauch.
Richtiges Verhalten bei Bergabfahrten
Der Wagen wird bei Abfahrten durch sein eigenes Gewicht zusätzlich beschleunigt. Gleichzeitig verlängert sich der Bremsweg. Als Autofahrer müssen Sie mit regelmäßigem Abbremsen dagegen steuern. Doch Vorsicht: Durch zu langes Durchtreten des Pedals, kann es zu Verschleiß der Bremsbeläge oder Ausbeulen der Bremsscheiben kommen. Die Folge: Die Bremsleistung des Fahrzeuges lässt nach, (Bremsfading).
Unser Tipp: Schalten Sie bei abschüssigen Straßen in einen niedrigeren Gang bzw. in den Sportmodus bei Automatikgetrieben , um die Bremsanlage mit der Motorbremse zu entlasten. Achten Sie aber darauf, nicht zu abrupt zu schalten. Sonst riskieren Sie Schäden an der Kupplung, deren Austausch im Vergleich zur Bremse deutlich kostspieliger ist.
Was ist, wenn die Bremsen bei der Abfahrt versagen?
Versuchen Sie in solchen Fällen Ruhe zu bewahren und das Bremspedal in kurzen Intervallen durchzudrücken.
Hilft das nicht, kann die Handbremse eine Notlösung sein, allerdings nur, wenn es keinen Frost gibt. Ansonsten besteht die Gefahr, dass Sie ohne den nötigen Halt die Kontrolle über den Wagen verlieren.
Darüber hinaus kann auch ein Straßengraben, wenn vorhanden, im Idealfall die Geschwindigkeit dämpfen.
Und im absoluten Ernstfall: Gibt es am Straßenrand etwas, an dem Sie gefahrenlos mit dem Wagen entlang schrammen können, nehmen Sie lieber einen Blechschaden in Kauf anstelle eines Personenschadens.
Richtiges Verhalten bei Bergauffahrten
Auf Straßen mit Anstieg sollten Sie mit erhöhtem Spritverbrauch rechnen. Sorgen Sie also vorab für genügend Sprit im Tank oder eine vollgeladene Batterie Ihres E-Autos, denn in den Bergen gibt es weniger Lade- und Tankmöglichkeiten.
Anstiege sind außerdem sehr belastend für den Motor und treiben ihn zu Höchstleistungen. Um das Risiko einer Motorüberhitzung zu verringern, schalten Sie in einen niedrigeren Gang.
In Kurven
In Kurven oder Serpentinen besteht ein erhöhtes Unfallrisiko, da der weitere Verlauf der Straße oft schwer einsehbar ist. Reduzieren Sie vor dem Einfahren Ihre Geschwindigkeit und versuchen Sie beim Lenken nicht die Mittellinie zu überschreiten. Denn bei Gegenverkehr könnte es sonst zu einer Kollision kommen. Beschleunigen sollten Sie erst, wenn Ihre Räder wieder geradeaus zeigen.
Wer hat Vorfahrt?
Bei Bergstraßen kann es zu schmalen Abschnitten kommen, in denen Vorfahrt gewährt werden muss. Doch wer genau muss nun warten? Die Antwort auf diese Frage hängt sehr davon ab, in welchen Land Sie unterwegs sind.
In der Schweiz, Italien und Frankreich hat der Bergauffahrende grundsätzlich das Vorfahrtsrecht.
In Österreich und in Deutschland wird die Vorfahrt nicht ausdrücklich geregelt. Allerdings sollten Sie bei der Fahrt diese Faktoren berücksichtigen: Das Fahrzeug, dem das Ausweichen leichter fällt, sollte dem anderen Fahrzeug Vorrang geben. Auch das Gewicht der jeweiligen Autos spielt eine Rolle. So hat zum Beispiel ein LKW bei Bergauffahrten wesentlich mehr Probleme beim Anfahren als ein Pkw und daher beim Bergabfahren einen deutlich längeren Bremsweg. Schwereren Fahrzeugen sollte daher eher Vorfahrt gewährt werden.
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