Wer sich in Deutschland und Europa auf längere Strecken begibt, muss meist Kompromisse eingehen: Soll es schnell, günstig, klimafreundlich oder bequem sein? Jedes Verkehrsmittel hat seine Stärken und Schwächen – doch wie groß die Unterschiede tatsächlich sind, erleben Reisende selten im direkten Vergleich.
Deshalb sind der ACV Automobil-Club Verkehr und seine Partner im Verbund der European Automobile Clubs (EAC) nun zu einem außergewöhnlichen Praxistest angetreten. Vier Teams machten sich bei der „Europa Challenge“ mit den vier gängigen Verkehrsmitteln auf den Weg: Verbrenner, Elektroauto, Flugzeug und Bahn. Auf rund 1.200 Kilometern von Frankfurt am Main bis nach Zadar an der kroatischen Adriaküste wollten die Automobilclubs herausfinden: Welches Verkehrsmittel überzeugt in welchen Kategorien?
Vier Verkehrsmittel im Praxistest
Bei den Autos setzte der österreichische Automobilclub ARBÖ auf den Verbrenner, einen Hyundai Kona, der als bewährter Standard zuverlässig seine Kilometer absolvierte. Für das Team des ACV und des ARCD im Elektroauto, einem Kia EV3, war es spannender: Würde das Laden auch im Ausland problemlos funktionieren? Ist die oft beschworene Reichweitenangst auf einer Urlaubsfahrt tatsächlich ein Thema? Und wie groß fällt der zeitliche Unterschied im Vergleich zum Verbrenner aus?
Für die Anreise mit der Bahn nahm der Automobilclub KS die längste Reisezeit in Kauf: 23,5 Stunden inklusive Umstiegen. Dabei stellte sich die Frage, wie familienfreundlich und alltagstauglich eine über Landesgrenzen führende Bahnfahrt wirklich ist – insbesondere mit Blick auf Verspätungen und unvorhersehbare Unterbrechungen.
Im Flugzeug startete der EAC mit der vermeintlich schnellsten und komfortabelsten Option. Doch wie viel Zeit kosten An- und Abreise zum Flughafen tatsächlich? Wie schneiden die Gesamtkosten ab? Und wie fällt der CO2-Fußabdruck im Vergleich zu anderen Verkehrsmitteln aus?
Neutraler Vergleich statt Empfehlung
„Mit der Europa Challenge haben wir die Vorteile unserer länderübergreifenden Zusammenarbeit im EAC genutzt, um die Stärken und Schwächen der Verkehrsmittel neutral darzustellen – ohne erhobenen Zeigefinger und ohne Empfehlung an die Reisenden“, sagt Holger Küster, ACV Geschäftsführer und Präsident des EAC. „Am Ende ist es immer eine individuelle Entscheidung, wie man reisen möchte. Aber es braucht verlässliche politische Rahmenbedingungen, damit alle Verkehrsmittel ihr Potenzial für nachhaltiges Reisen entfalten können.“
Einen ausführlichen Bericht zur EAC Europa Challenge mit allen Erfahrungen der Teams sowie Zahlen und Fakten stellt der ACV in seinem digitalen Mitgliedermagazin zur Verfügung: https://magazin.acv.de/2025/ausgabe-03/verkehrspolitik
Dort ist außerdem ein Video mit allen Eindrücken der Fahrt frei abrufbar.