Was bedeutet vernetztes Autofahren für S1nn?
Vernetztes Autofahren bedeutet für Sinn in erster Linie die Steigerung von Sicherheit und Fahrkomfort für den Endkunden. E-Call und Car2Car Technologien zur Vernetzung des Fahrzeugs spielen dabei eine wichtige Rolle. Daneben stehen die kundengetriebenen Funktionalitäten. Der Kunde erwartet, die ihm aus der Consumer Electronics Welt bekannten Funktionen und Bedienkonzepte, in gleicher Qualität im Infotainmentsystem des Fahrzeugs wiederzufinden. Hierzu gehört ebenso die Möglichkeit das Smartphone in das Fahrzeug zu integrieren.
Wie funktioniert e-Call?
Mit e-Call ausgestattete Steuergeräte ermöglichen, über die Anbindung an das Fahrzeugnetz, Informationen vom Fahrzeug über einen Mobilfunkzugang bereitzustellen. Auf diese Weise können zum Beispiel Unfallzeitpunkt, die Koordinaten des Unfallorts, die Fahrtrichtung usw. erfasst werden. Im Falle eines Unfalls wird dann automatisch ein Notruf an die europäische Notrufnummer 112 ausgelöst und die Daten übertragen. Es können schnell Rettungsmaßnahmen eingeleitet werden und dadurch die Zahl der Verkehrstoten gesenkt werden sowie die Schwere von Verletzungen im Straßenverkehr minimiert werden.
Die Geräte sind so entwickelt, dass sie den Automobilanforderungen an Robustheit und Stabilität erfüllen und unabhängig vom Zustand des Fahrzeugs und des Fahrers, den Notruf absetzen.
Wie kann die Kommunikation von Autos untereinander künftig funktionieren? Gibt es einen Standard, an dem sich alle Hersteller orientieren werden?
Die Kommunikation von Fahrzeugen untereinander und zur Infrastruktur, zum Beispiel Ampeln, wird derzeit standardisiert und ist unter den Begriffen Car2Car und Car2X bekannt. Die Technologie, genannt WLAN 802.11p, setzt auf lokale Kommunikation, ähnlich dem bekannten W-LAN.
Wie entwickeln Telematik Dienste in den kommenden Jahren?
Der Fokus der KFZ Hersteller liegt auf der Entwicklung und Einführung von Mehrwertdiensten. Mehrwertdienste sind heute schon in der automobilen Oberklasse zu finden und werden in den nächsten Jahren in nahezu allen Fahrzeugklassen eingeführt.
Wie beurteilen Sie die zu erwartende Entwicklung der Datenerhebung?
Das Interesse der KFZ Hersteller liegt weitestgehend darin, die erhobenen Daten für neue Mehrwertdienste einzusetzen, um Sicherheit und den Fahrkomfort für die Endkunden kontinuierlich zu erhöhen.
Grundsätzlich wäre ein gesetzlicher Rahmen wünschenswert, um Missbrauch vorzubeugen und allen Marktteilnehmern gleiche Chancen einzuräumen. In erster Linie müssen die Interessen der Kunden geschützt werden.
Wie beurteilen sie die Akzeptanz der massenhaften Datenerhebung?
Wir beobachten eine sehr zwiespältige Bewertung der Datenerhebung in der Bevölkerung. Derzeit ist das Thema bezogen auf Fahrzeuge häufig in der Presse zu finden und wird tendenziell eher negativ bewertet.
In der Diskussion wird allerdings häufig vernachlässigt, dass ein Großteil der Bevölkerung die betreffenden Daten, zum Beispiel Aufenthaltsort, bereits durch die reine Verwendung seines Smartphones, an den Hersteller dieser Geräte gegeben hat.