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Elektroroller: Sauberer Fahrspaß als Autoalternative?

Elektrisch angetriebene Motorroller sind nahezu geräuschlos, flink und ausgesprochen praktisch im dichten Stadtverkehr. Doch können die Elektroflitzer als Mobilitätsalternative zum Auto überzeugen?

Sie verzichten auf einen herkömmlichen Motor und stinkende Abgase, tanken stattdessen Strom aus der heimischen Steckdose und benötigen kaum Parkfläche. Doch kann ein Motorroller mit Elektroantrieb das Auto etwa auf der Strecke zur Arbeit oder zum Supermarkt ersetzen? Wir beantworten die wichtigsten Fragen rund um Elektroroller.

Wie funktioniert ein Elektroroller?

E-Roller werden von einem Elektromotor angetrieben, der seine Energie aus einer wiederaufladbaren Batterie bezieht. Die meisten Hersteller verwenden einen tragbaren Akku, der unter der Sitzbank steckt. Die Batterie lässt sich zum Laden in der Regel leicht entnehmen. Zusätzlich ist ein Aufladen über eine Ladebuchse am Roller möglich.

Das größte Angebot an Elektrorollern mit Straßenzulassung gibt es in der Klasse, die 50 Kubikzentimeter Hubraum bei herkömmlichen Rollern entspricht. Ihre maximale Geschwindigkeit ist auf 45 km/h gesetzlich festgelegt. Im Stadtverkehr ist das prinzipiell ausreichend. Allerdings fühlt man sich doch meist als Verkehrshindernis, weil die Autos schneller fahren. Diese Modelle lassen sich mit einem Autoführerschein der Klasse B oder einem Klasse-M-Führerschein fahren. Gedrosselte Varianten bringen es auf ein Spitzentempo von 25 km/h und man benötigt hierfür lediglich einen Mofaführerschein. Bei beiden Varianten ist ein Helm vorgeschrieben.

Was sind die Vorteile eines Elektrorollers im Alltag?

Der E-Motor sitzt in der Nabe des Hinterrads und kann seine Kraft mit hohem Drehmoment direkt umsetzen. Das kräftige Anzugsverhalten sorgt für ein unmittelbares Anfahren beim Sprint aus dem Stand. Fahrer eines Rollers mit Benzinmotor bekommen Elektroroller beim Umschalten der Ampel auf Grün dadurch oft nur noch von hinten zu sehen.

Statt des üblichen Krachs der Benzin-Zweitakttechnik produziert der Elektroantrieb kaum Geräusche und nur geringe Vibrationen. Für Fußgänger und Radfahrer sind heranrollende Elektroroller kaum zu hören – das macht umsichtiges Fahren nötig. Die bei herkömmlichen Benzinrollern übliche Antriebstechnik mit Motorblock, Getriebe und Abgasanlage entfällt und macht Elektroroller wartungsfreundlich. Mit ihren niedrigen Unterhaltskosten stechen Roller mit Akkuantrieb Verbrennungsroller und auch Elektroautos aus. Aktuelle Modelle kommen auf Verbrauchskosten von etwa 50 Cent pro 50 Kilometer. Das macht gerade mal einen Cent pro gefahrenem Streckenkilometer. Elektroautos kommen auf drei bis vier Cent.

Interessant für Pendler sind die sogenannten E-Scooter, also Stehroller mit Versicherungskennzeichen und durch die Bauart beschränkter Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h. In vielen Städten stehen sie als Mietroller bereit. Im Handel sind ähnliche Modelle erhältlich, viele davon sind faltbar. Damit lassen sie sich leicht im Kofferraum eines Autos verstauen und in der Bahn mitnehmen.

Für E-Motorroller wie E-Scooter gilt: Werden sie mit grünem Strom aufgeladen, schont das die Umwelt. Andererseits bringt ihre Herstellung auch große Probleme mit sich, speziell beim Thema Akku sowie in der Entsorgung.

Pro

Contra

  • Niedrige Anschaffungs– und Betriebskosten
  • Eingeschränkte Mobilität bei schlechtem Wetter
  • Dynamische Fahreigenschaften 
  • Wenig Stauraum für Einkäufe
  • Geringes Betriebsgeräusch  
  • Primär für den Stadtverkehr ausgelegt
  • Weniger Stress bei der Parkplatzsuche 
 
  • Aufladen an jeder 230-V-Steckdose  
 
  • Lokal emissionsfrei    
 
  • Wartungsarme Technik    
 

Welche Reichweite bietet ein Elektroroller?

Die Reichweite aktueller E-Scooter beträgt je nach Fahrweise und Strecke ungefähr 50 Kilometer. Eine Batteriefüllung reicht in der Stadt normalerweise locker aus, um von zu Hause zur Arbeit und wieder zurückzukommen. Auf dem Land spielt die Reichweite eine größere Rolle – hier sind 20 Kilometer einfacher Fahrtweg zum Job keine Seltenheit.

Die Reichweite einiger Modelle lässt sich durch einen Zusatzakku zum Wechseln steigern. Er wiegt um die zehn Kilogramm und kann aufgeladen werden, während der erste Akku zum Fahren im Roller steckt. Teurere Modelle nutzen mehrere Akkus in Reihe (Range-Extender) und schaffen so auch bis zu 150 Kilometer. Damit steht einer Spritztour am Wochenende nichts im Wege.

Akkus sind kälteempfindlich: Bei niedrigen Außentemperaturen sinkt die Reichweite je nach Modell um bis zu zehn Prozent. Pluspunkt der E-Roller ist das einfache Aufladen zu Hause oder am Arbeitsplatz – wenn der Chef mitspielt – an einer normalen Steckdose mit 230 Volt. Anders als bei Elektroautos sind weder Stromtankstellen noch spezielle Ladestationen nötig, um den Akku in fünf bis acht Stunden vollzuladen.

ACV FaktencheckFazit

Elektroroller

In der Stadt überall flott durchkommen, kein Parkplatzstress und ein wenig Dolce Vita: Solange das Wetter mitspielt, sind Roller mit Elektroantrieb eine Alternative für alle, die gerne mal auf das Auto verzichten wollen. Ihre Stärken spielen Elektroroller auf Strecken aus, die zu kurz oder wegen Parkplatzsuche zu umständlich für das Auto und zu lang fürs Fahrrad sind.

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